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Vogel des Jahres 2011

 

Der Gartenrotschwanz: Vogel des Jahres 2011

von Wolfgang Weber

 

Weil sein Bestand seit den 80 er Jahren stark zurückgegangen ist, wurde der Gartenrotschwanz vom NABU und LBV (Naturschutzbund Deutschland und Landesbund für Vogelschutz) zum Vogel des Jahres 2011 ernannt. Er wird oft mit seinem bekannteren „Bruder“ dem Hausrotschwanz, verwechselt, den man im Lohmarer Raum noch sehr häufig in Gärten und am Waldrand beobachten kann. Er ist nicht sehr scheu und baut seine Nester in Hausnähe in Hecken, Sträuchern oder auch Mauernischen. Der Gartenrotschwanz ist ein typischer Singvogel der jedoch in unserer Gegend sehr selten anzutreffen ist. Er braucht als Lebensraum Kleingarten- und Parkanlagen, mit alten Baumbeständen, großen Streuobstwiesenflächen, die leider in unserer Gegend nicht mehr ausreichend vorhanden sind. Zu erkennen ist das Vogelmännchen an dem roten Schwanzgefieder, seinem orangenem Bauchgefieder, grauem Rücken, schwarzer Kehle und dem hellen Stirnband. Das Männchen hat leuchtende Farben im Gegensatz zum Weibchen. Dieses sieht mit dem beige weißen Brustgefieder, dem grau braunen Rücken etwas schlichter aus. Aber auch das Weibchen hat einen markanten roten Schwanz.


Nach der Paarung im Zeitraum Mai, baut das Weibchen in einer Baumhöhle; Fels oder Maueröffnung, oder auch in Nistkästen ein Nest aus Moos; Haaren, Fasern; Federn und trockenem Gras. In der Regel werden 6 bis 7 Eier ca.14 Tage ausgebrütet. Nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel von den Vogeleltern mit Insekten; Spinnen; Hautflüglern und Raupen versorgt. Das kann bis zu 18 Stunden täglich dauern. Nach weiteren 14 Tagen sind die Jungvögel flügge und verlassen das Nest. Nach einer kurzen Verschnaufpause von wenigen Wochen brüten die Vogeleltern meist noch eine zweite Brut aus.
In der Regel überleben nur ca. 20% der Jungvögel das erste Lebensjahr, was bei Kleinvögeln normal ist. Ein Gartenrotschwanz erreicht meistens ein Lebensalter von 3 bis 5 Jahren.
Das Verbreitungsgebiet reicht vom Nordkap in Norwegen bis im Süden nach Spanien; Italien und ins östliche Mittelsibirien.

Der Gartenrotschwanz ist ein so genannter Langstreckenzieher. Ab ca. August bricht er zu einem Langstreckenflug über die Schweiz und Algerien in sein Winterquartier nach Zentral Afrika auf, was einer Flugdistanz von ca. 6000 km entspricht. Dort lebt er in den ausgedehnten Savannenflächen. Mitte April startet er dann zum Rückflug. Anfang Mai ist er dann wieder aus Afrika zurück und lebt in seinem Hauptverbreitungsgebiet in Zentral Europa.
Der größte Feind des Gartenrotschwanz ist die Lebensraumzerstörung, Einsatz von Pestiziden als Pflanzenschutzmittel, der illegale Vogelfang und die Veränderung der Lebensbedingung in den Afrikanischen Savannen.

Es ist zu hoffen, dass die Gartenrotschwanz Population sich wieder erholt, und dass sein Gesang in Zukunft wieder öfter zu hören ist. Es liegt in unserer Hand.