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Renaturierung Moor an der Rothenbachbrücke

 

Heimatverein Lohmar e.V. (HGV-Heimat-Gemeinschaft-Verbundenheit)

….renaturiert ein Heidemoor innerhalb der Teichlandschaft Lohmarer Wald

 

Ende Februar 2024 stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten im Europäischen Parlament für ein neues Naturschutzgesetz. Ein wesentliches Ziel ist die Wiederherstellung bereits geschädigter Ökosysteme. Neben dem Pflanzen von Bäumen sollen auch Flüsse und Moore langfristig in ihren natürlichen Zustand versetzt werden. Dadurch soll mehr Kohlenstoff in der Natur gespeichert werden, Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Überschwemmungen abgemildert werden. Moore ziehen bei ihrem Wachstum beträchtliche Mengen des Treibhausgase Kohlendioxyd (CO2) aus der Atmosphäre, dass sie als Kohlenstoff im Torfboden speichern. Außerdem bieten Moore Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Der Heimatverein Lohmar e.V (HGV) war vor der Entscheidung der EU bereits im letzten Jahr aktiv. Im Sommer startete ein neues HGV-Projekt unter dem Titel „Renaturierung eines Moores am Rothenbach“. Der Moorbereich, der mit dem Forstamt festgelegt und mit der Stadt Lohmar abgestimmt wurde, befindet sich am Waldweg zwischen Lohmar und Siegburg. Der Heimatverein Lohmar führt dort Renaturierungsmaßnahmen durch.

 Dem HGV ist es ein wichtiges Anliegen, Kinder und Jugendliche dabei mitzunehmen und für ein aktives Mitwirken zu begeistern. Gemeinsam mit der engagierten Biologielehrerin Susanne Elvenich des Lohmarer Gymnasiums und dem Förster Axel Horn vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW wurden zwei Projekttage am Moor durchgeführt. Neben der Wichtigkeit von Mooren für die Artenvielfalt und den Umweltschutz erfuhren die jugendlichen Teilnehmer auch vieles über die Heimat. Denn die Teich- und Moorlandschaft im Lohmar-Siegburger Wald spielte auch für die Abtei auf dem Michelsberg und Siegburger Töpferhandwerk im Mittelalter eine wichtige Rolle. Torf brauchte man zum Heizen und Stalleinstreu, Ton zum Töpfern und Fisch, der in den zahlreichen Teichen gezüchtet wurde, zum Leben.

Beim ersten Projekttag am Moor im Dezember 23 wurde von den Schülern zuerst das Gelände erkundet, mit Fotos dokumentiert. Dann erfolgten an verschiedenen Bodenproben Wasser-Versickerungstests. Dabei wurde den Schülern schnell klar, was der Unterschied zwischen einem sand- oder tonhaltigen Boden ist. Viele Informationen wurden von Förster Axel Horn über die Entstehung und Historie von Mooren, verschiedene Baum- und Straucharten und Moosen übermittelt. An einem Torfmoos demonstrierte er, durch Zusammenpressen, die Wasseraufnahmefähigkeit. Da waren alle Schüler sichtlich überrascht.

 Zu guter Letzt durften alle 25 Schüler, unter fachlicher Anleitung von Herrn Horn und HGV- Aktiven, direkt am Moor mit einer Handsäge Sträucher und kleine Bäume fällen.

Nach dem ersten Projekttag wurde von der ehrenamtlich tätigen Aktivengruppe des HGV, an vier Samstagen, die am Moor Rand stehenden zahlreichen Bäume und Sträucher entfernt. Somit gelangt wieder viel Licht ins Moor und fördert das Wachstum von Moor spezifischen Pflanzen.

Am zweiten Projekttag waren wieder die 25 Schüler der Klasse 8 und zusätzlich noch11 Schüler der Biologie-Leistungskurses vom Gymnasium Lohmar anwesend. Als erste Aufgabe galt es, die Veränderungen des jetzt offenen Moorbereiches zu entdecken und zu dokumentieren. Von Dr. Martin Grund vom BUND wurde den Jugendlichen gezeigt, wie man mit einem Nivelliergerät den genauen Wasserverlauf feststellt. Nach dem Ermitteln der Licht- und pH-Werte im Moorbereich ging es ans praktische Arbeiten. Ein Ablaufgraben wurde mit gefüllten Tonsäcken, die in zwei Pfahlreihen eingelegt wurden, geschlossen. Die Jugendlichen waren mit Begeisterung „bei der Arbeit“.

Der HGV hat sich als Ziel gesetzt eine Art „Grünes Klassenzimmer“ zu schaffen, wo sich Interessierte und auch Schulklassen über die Wichtigkeit von Mooren informieren können. Eine kleine Informationsplattform ist in Vorbereitung.

Die Aktion des HGV passt in das Entwicklungskonzept „Teichlandschaft Lohmarer Wald“, was im Landes Strukturprogramm Regionale 2025 „Bergisches Rheinland“ als wichtiges Projekt für die Zukunft eingestuft ist. Die Stadt Lohmar ist hier Projektträger. In einer größeren Projektgruppe, mit externen Beratungsfirmen und für das Projekt erforderliche Institutionen, wird ein langfristiges Entwicklungskonzept erarbeitet. Der HGV ist als Teammitglied eingebunden. Im Fokus steht der Teich- und Moorbereich zwischen Lohmar, Siegburg und Stallberg.

 

Bilder vom 06. und 11. Dezember 2023

Die Schülergruppe am ersten Projekttag vor Ort

 

Nach dem Beseitigen der Bäume und Strauchwerk ist die Moorfläche wieder offen

 

 

 

 


 

Bilder vom 24. Februar und 02. März 2024

Freischneiden des Moorbereiches durch die HGV-Aktivengruppe an vier Wochenenden

 

Nach dem Beseitigen der Bäume und Strauchwerk ist die Moorfläche wieder offen

 

 


 

Bilder vom 22. April 2024

 

 

Erkundung des Geländes

 

 

 

Erklärungen von Förster Axel Horn

 

Schüler messen den ph-Wert vom Moor

 

Arbeiten mit dem Nivelliergerät

 

Bauen einen kleinen Damm