background
logotype

Vogel des Jahres 2012

 

Die Dohle: Vogel des Jahres 2012

von Wolfgang Weber

 

Der Titel „Vogel des Jahres", in diesem Jahr ist es die Dohle, weist jedes Jahr auf die besondere Gefährdung einer Vogelart hin. Der NABU, Naturschutzbund Deutschland, in Zusammenarbeit mit dem LBV, Landesbund für Vogelschutz, wählt seit 1971 alljährlich eine Vogelschutzart aus, die in ihrem Bestand schon gefährdet oder sogar schon stark vom aussterben bedroht ist. In einigen Bundesländern ist die Dohle bereits auf die Vorwarnstufe der Roten Liste gesetzt worden. In der Liste werden Vogelarten eingestuft die mittel bis stark gefährdet sind, oder im ungünstigsten Fall, schon fast ausgestorben sind. Um auf die steigende Gefahr des Aussterbens hinzuweisen, und um Empfehlungen für die Erhaltung bestimmter Vogelarten zu geben, wird regelmäßig auch in den Lohmarer Heimatblättern über den Vogel des Jahres berichtet.

Die Dohle ist ein Singvogel und stammt aus der Familie der Rabenvogel. Sie hat ein schwarz graues Gefieder einen kurzem schwarzen Schnabel und hellblaue Augen. Sie brütet, meistens im Schutz einer Kolonie, von Ende März bis in den Mai hinein 4 bis 6 Eier aus. In unserem Betreuungsgebiet in Lohmar kommt die Dohle nur noch sehr selten vor. Das Haupt Verbreitungsgebiet und noch eine starke Population sind die Mittel und Hochgebirge. Die Alpendohlen kennt man aus den Ferien in den Bergen. Diese sind etwas weniger gefährdet. Sie unterscheiden sich durch die gelbe Schnabelfarbe. Wandert man zu den Hütten oder Berggipfeln, dauert es nicht lange und die geselligen Vögel warten auf die nächste Brotzeit des Wanderes.

Im Mittelalter waren die schwarzen Rabenvögel sehr verhasst, sie galten als Unheilbringer und Verkünder des Todes, die den schwarzen Tod, die Pest, ankündigten. Auf vielen mittelalterlichen Abbildungen wurden Dohlen oft zusammen mit Hexen abgebildet.ie Dohle zählt zu den„Kulturverfolgern". Das heißt sie ist aus ihrer ursprünglichen Steppenlandschaft dem Mensch in seine Umgebung gefolgt.

Hohe, alte Wohngebäude boten ausreichend Schutz und die Landwirtschaft bot ein üppiges Nahrungsangebot von Heuschrecken, Schnecken; Fallobst und Samen.

Für den Rückgang der Dohlenbestände in Deutschland sind im Wesentlichen die veränderten Bedingungen in der Landwirtschaft und Veränderungen in der Wohnkultur verantwortlich. Durch intensiv betriebene Landwirtschaft, durch Flurbereinigungen, hat sich das Nahrungsangebot drastisch verändert. Zudem kommen noch der Verlust von geeigneten hoch gelegenen Nistplätzen und die zunehmende Bodenversiegelung. Früher fanden sich in alten Gebäuden, Kirchtürmen, Schornsteinen, Naturfelsen ausreichend Nistmöglichkeiten. Heute sind durch Sanierungs- und Energiesparmaßnahmen viele Nistmöglichkeiten verschlossen.

Ein Weg aus der Misere wäre, auch bei diesen Maßnahmen an den Naturschutz zu denken. Der Fachhandel bietet dazu mittlerweile viele Nisthilfen an, die ohne großen Aufwand in moderne Gebäude integriert werden können. Man muss es nur wollen ...
... Fledermäuse, Turmfalken; Schwalben Dohlen, usw. würden es uns danken!

 

Die Dohle ist ein Nischenbrüter und in ihrer Art bei uns im Betreuungsgebiet gefährdet.

 

Verbreitungsgebiet von Zentralasien bis Westafrika: Dunkel Grün kennzeichnet das Brut und Winterquartier

 

Quellen: NABU: Vogel des Jahres; Wikipedia: Dohle, Verbreitungskarte