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Baumpflanzprojekt: Abschluss

 

Entwicklung nach einem Jahr Wachstum

 

Gut entwickelt haben sich die gepflanzten Setzlinge im Bereich des HGV-Pflanzgartens; geschätzt sind ca. 95 Prozent der jungen Schößlinge angegangen. Aufgrund der sehr langen Trockenperiode in 2020 sind wir zunächst von einer geringeren Anwachsquote ausgegangen. Hilfreich war sicherlich die gute Setzlingsqualität, der gute Boden und die mit der Lohmarer Feuerwehr durchgeführte Bewässerungsübung. Der angelegte Baumlehrpfad wurde mit einem Insektenhotel und Vogel-Nistkästen ergänzt.

Der Lehrpfad wird von vielen Wanderern, Geo Cachern, KiTas und Schulgruppen gerne besucht. Auch viele ehemalige Kindergartenkinder, die mit ihren Betreuern Bäume gepflanzt haben, wurden mit ihren Eltern und sogar Großeltern im Pflanzgarten gesichtet. Kleine Holz Hinweistafeln weisen auf die Namen der gepflanzten Strauch- und Baumarten hin.

Seitens der HGV-Naturschutzgruppe werden die Pflanzbereiche regelmäßig von Fremdbewuchs gesäubert. Dabei wird darauf geachtet, dass gerade in den Übergangsbereichen der Nebenflächen eine Naturverjüngung stattfindet. In den Folgejahren werden gezielt einige zu üppig wachsende Bäume, die den übrigen Bäumen das Licht wegnehmen, wie zum Beispiel die Birke, entnommen.

Nach anfänglichen „Blühproblemen“ im angelegten Blühstreifen hat sich das Blüh- und Farbenbild in diesem Frühjahr sehr positiv verändert. Unter vielen Blumenarten stechen Klatschmohn, Kornblume, Margerite, Fingerhut und sogar die Walderdbeere aus dem Gesamtbild heraus. Viele Insektenarten sind zu beobachten und auch die „Honigbiene“ ist zahlreich vertreten. Um den Insekten eine Behausung zur Aufzucht ihresNachwuchses zu bieten, wurde im hinteren Teil des Lehrpfades ein Insektenhotel und ein Bienenstock aufgestellt.

Innerhalb des Baumlehrpfades kann man verschiedene Naturbereiche beobachten. So entsteht beispielsweise an einer alten Baumwurzel ein Nest der Waldameise. An alten Baumstämmen kann man die Verrottung und Entstehung von neuem Leben beobachten. Auch die Problematik einer „Rückespur“, die beim Abholzen durch schwere Maschinen entsteht, ist sichtbar. Dort ist durch die Bodenverdichtung nur spärlicher Bewuchs sichtbar.

Bewährt hat sich auch der Schutz der Baumsetzlinge durch die angefertigten Drahtreusen. Diese schützen die jungen Triebe vor Wildverbiss. An einigen bewusst ungeschützt gelassenen Setzlingen wurden Wildverbisse festgestellt (siehe Foto). Der Baum hat dann leider keine Überlebenschance. Alles in Allem sind wir sehr zufrieden mit dem Stand der Entwicklung des „HGV-Pflanzgartens“!

 

 

 Gut entwickelte Eberesche

 

 

 Viele bunte Blüten im angelegten Blühstreifen

 

Eine Biene fühlt sich in der Salbeiblüte wohl

 

 

Walderdbeeren

 

Ast- und Baumreste verwittern und fördern neues Leben

 

 

Vom Wild "verfegter" Setzling

 

Aufgestelltes Insektenhotel

 

Eine erneute Pflanzaktion in 2021

Dank der hohen Spendensumm in 2019 war es uns möglich, eine weitere Baumpflanzaktion im Herbst 2020 zu planen. Dazu wurden uns zwei weitere Pflanzgebiete durch die Stadt Lohmar zugewiesen. Bei der Baumschule Fa. Lürsen wurden weitere 1.300 Stück zweijährige Baumsetzlinge bestellt. Dieses Mal war auch die Esskastanie verfügbar, die in ausreichender Stückzahl bestellt wurde. Leider machte uns die hohen Inzidenz-Zahlen einen Strich durch die Planung. So war auch eine Einbeziehung der Lohmarer Bevölkerung im großen Stiele leider nicht möglich.

Immerhin konnten wir im März 2021 an drei Tagen eine reduzierte Pflanzaktion unter Einhaltung der Coronaregeln mit der HGV Naturschutzgruppe durchführen. Dabei wurden die Pflanzareale mit zwei Freischneidern von unerwünschtem Bewuchs befreit. Zwei Teams produzierten Drahtreusen und mehrere Kleingruppen pflanzten in den Arealen die Bäume. Bei der letzten Pflanzaktion haben wir bewusst die einzelnen Baumsorten mit Abstand untereinander gepflanzt. Dieses Jahr haben wir vier bis fünf Setzlinge in Gruppen zusammenstehend gepflanzt. In den nächsten Jahrzehnten wird sich zeigen, welches die bessere Pflanzmethode war.

 

 

Lageplan der drei Pflanzbereiche

 

Das Baumpflanzteam 2021

 

Der 3.000 Baum, eine Esskastanie, wurde gepflanzt

 

Die jungen Setzlinge werden mit Pflanzstab und Drahtreuse eingepflanzt

 

Aus 1.000 Bäumen wurden 3.000 Bäume ...

Erfolgreich abgeschlossen wurde vom HGV das Projekt „1000 Bäume für Lohmar“. Nach einer Spendenaktion in der Vorweihnachtszeit 2019 durch den HGV, in Zusammenarbeit mit Stadtmarketingverein Lohmar, Lions Club Lohmar, Bürgerstiftung Lohmar, dem Chor Da Capo, Allianz Steven und vielen Einzelspendern, konnten insgesamt 3.000 Bäume angeschafft werden. Entstanden ist im Lohmarer Wald bereits im Frühjahr 2020 ein ansehnlicher HGV Pflanzgarten mit einem für Insekten ausgerichteten Blühstreifen, und einem breit angelegten Strauch- und Baumstreifen. Ein neu angelegter Rundweg führt vorbei an einer Infotafel, einem Insektenhotel und an vielen Schildern, die die gepflanzten Bäume und Sträucher benennen. Der Pflanzgarten wird sehr gut von Spaziergängern, Kindergruppen und sogar gerne von Geocachern angenommen. Am letzten März - Wochenende 2021 wurden nun die letzten Bäume unter den zu beachtenden Corona Verhaltensregeln gepflanzt. Der HGV ist zuversichtlich, dass die insgesamt über 20 unterschiedlichen Laubbaum- und Straucharten gut mit den sich verändernden Klimabedingungen zurechtkommen und im Zusammenspiel mit einer natürlichen Naturverjüngung in Zukunft einen gesunden und überlebensfähigen Mischwald bilden werden. Zudem leisten die neu gepflanzten Bäume in der Zukunft einen wichtigen Beitrag zur CO2 Bindung und Sauerstofferzeugung.  

 

 

Mit Machete, Motorsense, Akkuflex und Handtacker zum Bäume pflanzen in den Wald?

Natürlich brauchten wir auch Spaten und einen Hammer. Dazu noch zwei hergestellte Abrollvorrichtungen für den Draht zur Herstellung der Reusen gegen Wildverbiss. Während sich ein Teil der Aktiven der Naturschutzgruppe im HGV Lohmar direkt an die Produktion der Reusen begibt, schneiden andere die beiden neuen Pflanzgebiete frei von den Dornen und anderem nicht erwünschtem Aufwuchs, zwei Zuwege müssen durch etwa 15 langes Dornendickicht entstehen. Hierüber erfolgt später der Transport von 1.300 neuen Bäumen nebst Reusen. Schließlich müssen wir gewährleisten, dass alle Helfer auf genügend Abstand arbeiten. Dies ist Teil unseres festgelegten Corona Hygienekonzeptes. An den beiden Reusen Fertigungsvorrichtungen entstehen jede Stunde zusammen stets 100 neue Reusen und es herrscht grundsätzlich Maskenpflicht, obwohl wir wegen der Abrollstange fast 2 Meter auseinander stehen. Auch wegen Corona haben wir auf die Beteiligung anderer Vereine und gemeinsame Pausen zum Klönen und gemeinsamen Mittagessen verzichten müssen. Über 90 % der Helfer haben sich aktuell wöchentlich einmal einem Schnelltest (Danke an das Team an der Jabachhalle) oder einem Eigentest unterzogen. Wer das nicht schaffte, durfte nur alleine in den Weiten des Pflanzgebietes Setzlinge in die Erde bringen - das hat dann aber nicht minder Spaß gemacht, denn die insgesamt sechs Aktionstage waren eine willkommene Abwechslung.

Insgesamt trafen sich in unterschiedlicher Stärke und Zusammensetzung 24 Mitglieder der Aktiven in der Naturschutzgruppe an den beiden letzten Märzwochenenden 2021 jeweils donnerstags, freitags und samstags für einige Stunden an den beiden neuen Pflanzgebieten am Ende der Schmiedgasse in Richtung Lohmarhohn und einem kleineren Gebiet kurz vor dem Pflanzgarten. In rund 250 Arbeitsstunden wurden 1.300 Meter Drahtgeflecht zu Reusen verarbeitet und mit etwa 20.000 Tackernadeln an den Pflanzstäben aus Akazienholz befestigt. Alle Teilnehmer zusammen arbeiten? Nein! Es erfolgte immer eine Aufteilung auf zwei verschiedenen Einsatzgebiete und natürlich hatten wir ausreichend neue Masken zum Verteilen. Von Tag zu Tag war der Fortschritt unseres Schaffens zu sehen. Im Unterschied zu der letztjährigen Pflanzung, an der wir die einzelnen Baumarten bunt gemischt auf dem Areal verteilt haben, wurde diesmal die Blockpflanzung gewählt. Hierbei werden immer mehrere gleiche Setzlinge (Kastanie, Wildapfel, Vogelkirsche, Bergahorn, Bergulme, Robinie, Traubeneiche, Elsbeere, Eberesche und Winterlinde) als Block zusammengesetzt. In einigen Jahren werden wir sehen, welches Pflanzmodell sich besser durchsetzt.

Bis dahin bleibt ausreichend viel Arbeit: Jährlich mindestens einmal erfolgen Freischneidearbeiten vor allem von Dornen. Später – so zeigt es uns die vor Jahren von uns vorgenommene Pflanzung am Ingerberg - müssen vereinzelt benachbarte Bäume gefällt werden, um den Wuchs der auf Dauer erwünschten Bäume zu begünstigen. Wir hegen die Hoffnung, dass der von uns gewählte und nicht verzinkte Draht mit den Jahren gänzlich verrostet, was einen wesentlichen Vorteil zum Verbissschutz aus Kunststoff darstellt. Ein gänzlich anderes Problem sind die trockenen Frühjahr- und Sommermonate. Nach der Pflanzung im vergangenen Jahr hatten wir acht Wochen keinen Regentag. Natürlich waren die beiden Übungen der Feuerwehr eine gute Unterstützung - hierbei geht aber viel Wasser in die Fläche und nicht unbedingt an die Pflanze. Trotzdem haben mehr als 90% der Setzlinge den Anwuchs geschafft.

Am ersten Ferientag in den Osterferien haben wir dann mit einigen wenigen interessierten jungen Familien zeitversetzt die letzten 120 Bäume im Pflanzgarten an der Schutzhütte in die Erde gebracht. Hierbei kam nochmals die Stimmung auf, die wir im letzten Jahr so deutlich verspürt haben. Die gemeinsame Arbeit in der Natur verbindet, bringt ins Gespräch und begeistert Jung und Alt. Sollte es wieder so trocken werden und Corona es zulassen werden wir zum gemeinsamen Gießen im Wald einladen. Die ersten 1.000 Liter Tanks haben wir bereits beschafft um diese mit Wasser gefüllt auf Anhängern mit unseren Traktoren in den Wald zu bringen.

Nicht nur für das Planungsteam steht fest, dass dies vermutlich die letzte größere Pflanzaktion mit der Selbstverpflichtung zur späteren Pflege durch uns gewesen sein könnte. Gerne stellen wir unsere Erfahrungen und vereinzelt auch Geräte wie die selbst gebaute Vorrichtung für die Erstellung von Drahtreusen anderen interessierten Gruppen zur Verfügung, oder sind bei der Vermittlung guter Kontakte behilflich.

Wir sind zuversichtlich, demnächst einen Tag im Wald organisieren zu können und dabei nochmals mit allen Spendern und Helfern aber auch Interessierten ins Gespräch zu kommen und das umfangreiche Projekt – aus geplanten 1.000 sind tatsächlich 3.000 Pflanzen, ein kleiner Lehrpfad eine Schautafel, ein Insektenhotel ein Blühstreifen und ein Strauchriegel und eine neu aufgestellte Ruhebank geworden – präsentieren zu können. Wir freuen uns über jeden Wanderer oder Geocacher der sich an dem Projekt erfreut.

Wir schauen mit Stolz auf die ehrenamtlich geleistete Aufforstungsarbeit!