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Vogel des Jahres 2010

 

Der Kormoran: Vogel des Jahres 2010

 

Sehr umstritten ist in diesem Jahr die Entscheidung vom NABU und LBV den „Problemvogel“ Kormoran als Vogel des Jahres zu benennen. Ist er auf der einen Seite ein schön anzusehender, faszinierender Vogel, der auch in unserem HGV Betreuungsgebiet vorkommt, so ist er auf der anderen Seite, gerade bei Anglern und Fischzüchtern, ein verhasster Vogel und ein „Fischfresser“.

Befindet man sich auf einem Spaziergang an den Lohmarer Teichen auf dem Weg nach Siegburg, so kann man Ihn beobachten, wo er meist nach einem Tauchgang sein Gefieder weit ausgebreitet in der Sonne trocknet.

Eine große Population bzw. Brutkolonie kann man am Trechichsweiher in Siegburg oder am Sieglarer See beobachten. Hier befindet sich in einigen Bäumen eine stattliche Anzahl von Kormoranestern. Gerade im Frühjahr nach der Rückkehr aus dem Winterquartier aus einem Gebiet zwischen Süddeutschland und Nordafrika kann man die Vögel beim Nestbau beobachten. Kormorane sind Kolonienbrüter und legen 3 bis 4 Eier. Nach einer Brutzeit von bis zu 30 Tagen schlüpfen die Küken. Sie bleiben 6 bis 8 Wochen im Nest. Danach sind sie voll Flugfähig und verlassen in der Regel die Brutkolonie. In eine Brutkolonie können mehrere Hundert Tiere auf engstem Raum zusammenleben, was ein guter Schutz vor natürlichen Feinden darstellt, wie zum Beispiel dem Seeadler. Durch den Kot der Tiere sind die bewohnten Bäume weiß getünscht und von weitem gut sichtbar.

Der Kormoran hat eine Körpergröße von 80 bis 100 cm, sein Gewicht liegt bei 2 bis 3 Kilogramm, sein Gefieder ist überwiegend schwarz und metallisch glänzend. Der Hals ist lang und kräftig und endet mit einer Hakenspitze. Jungvögel haben ein braunes Gefieder und meist auf der Unterseite weiße Federpartien. Kormorane ernähren sich Hauptsächlich von kleinen Fischen in der Größe von 10 bis 20 cm Länge. Deshalb steht er zurzeit kräftig in der Diskussion, gerade auch bei Teichwirten, die zumeist große wirtschaftliche Schäden erleiden. Es mehren sich wieder verstärkt Stimmen die eine Abschussfreigabe in unserem Gebiet fordern. Im 19 Jahrhundert wurde er bereits schon einmal bekämpf, was schließlich fast zum aussterben des Kormorans geführt hat. Durch eine EG Vogelschutzrichtlinie wurde er 1979 wieder unter Schutz gestellt. Heute hat sich sein Bestand wieder gut erholt und stabilisiert.

 

 

 

 Text: Wolfgang Weber, Bilder: Georg Blum

Quellen: NABU: Der Kormoran; Mildenberger: Die Vögel des Rheinlandes; Lohmann: Vögel Bestimmen auf eine Blick